2011 Die Zukunft des Ländlichen

Trotz fehlender Arbeitsplätze, steigender Benzinpreise und Streichung der Eigenheimzulage erfreut sich das freistehende Haus auf dem Land großer Beliebtheit. Die Gemeinden weisen oft ausgedehnte Neubaugebiete an Ortsrändern aus, um Bewohner zu locken. Auf diese Weise werden pro Tag ca. 100 ha Siedlungs- und Verkehrsflächen in Deutschland ausgewiesen. Traditionelle Gebäude in Dorfkernen stehen dagegen oft leer und verfallen.

Siedlungen und ländliche Lebensmuster stehen vor einem strukturellen Wandel. Aufgrund des Rückgangs der kleinbäuerlichen Dorfkultur entfällt oft die Bewirtschaftung des Landes. Während die zumeist ältere landwirtschaftlich tätige Generation ausstirbt, erwirtschaftet die Mehrheit der Dorfbewohner ihr Einkommen als Pendler in den mehr oder weniger nahe liegenden Ballungsgebieten. Die Suche junger Menschen nach Arbeit und Bildung führt oft in umliegende Städte.

Wird die Familie auf dem Lande ein Fuhrunternehmen, der Vorgarten ein Parkplatz? Wie sieht das „Post-Oil-Village“ aus? Wird es in Zukunft einen funktionierenden öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Regionen geben, wenn die individuellen Bewegungsradien der alternden Bevölkerung kleiner werden? Kommt die Renaissance der Bewirtschaftung des Landes zur Selbstversorgung? Und blühen dann Zuckerrüben zur Ethanolgewinnung in den Vorgärten?

Mit diesen Fragen präsentieren die Stadtansichten 2011 internationale und lokale Positionen und Perspektiven zur Zukunft ländlicher Regionen.

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